Martinstraße 88: Abriss & Neubau
Die zu hoch angesetzte maximale Bauhöhe hat wohl dazu beigetragen, dass das Gründerzeithaus in der abgebrochen wurde.
Die zu hoch angesetzte maximale Bauhöhe hat wohl dazu beigetragen, dass das Gründerzeithaus in der abgebrochen wurde.
Zwischen Schottenring, Votivkirche und Roßauer-Kaserne reiht sich Prachtbau an Prachtbau. Doch zwischen den Häusern sieht es mitunter trostlos aus: Grauer Asphalt, wenige Bäume, lärmender Verkehr.
Ein dreigeschoßiges Gründerzeithaus wurde um 2010 durch einen Neubau ersetzt.
In der Linzer Straße gibt es noch einige niedrige Vorstadthäuser, die gut erhalten sind. Das Haus in der Linzer Straße 80 wurde jedoch um 2014 abgebrochen - trotz Schutzzone.
Das 1911 errichtete Gründerzeithaus mit dem secessionistischen Fassadendekor wurde aus einem Ensemble ähnlicher Häuser herausgerissen.
Der interessante Bau aus der Zwischenkriegszeit in der Grimmelshausengasse 12 (im Landstraßer Botschaftsviertel) wurde 2001 durch einen nichtssagenden Neubau ersetzt.
Das Gründerzeithaus am Rennweg Nr. 64 war ein typischer Bau des Historismus. Um 2014 musste der Altbau einem Neubau weichen.
Das Häuserensemble an der Ecke Obere Donaustraße/Floßgasse stammte aus dem späten 19. Jahrhundert. Bei einer Renovierung mehrerer zusammenhängender Häuser wurde das Gebäude in der Oberen Donaustraße 67A jedoch abgerissen.
Das alte Vorstadthaus war eines von nur ganz wenigen Häusern am Rennweg aus dieser Zeit. 2015 kam der Abriss zugunsten eines Hotels.
Die Bösendorfer-Fabrik im 4. Bezirk war ein Stück Altwiener Geschichte. Seit dem Abriss vor einigen Jahren steht ein banaler Wohnblock mitten im wunderschön erhaltenen Gründerzeitensemble. Dabei wird klar: Freier Markt und unregulierte Preise führen nicht automatisch zu ansprechender Architektur. Und ein Bisschen Fassadenbegrünung hilft wenig gegen den Mangel an Bäumen und Grünflächen in der Stadt.
Das 1861 erbaute Gründerzeithaus wurde 2014 -offenbar im Rahmen einer von der Stadt Wien geförderten Blocksanierung - abgerissen.
Ein Blues geht durch Kaisermühlen. In dem aus der Fernsehserie bekannten Stadtteil an der Donau ist es in den letzten Jahren zu zahlreichen Abrissen historischer Häuser gekommen. Künftig wird eine neue Schutzzone die noch verbliebenen Altbauten vor dem Abbruch bewahren. Während im ersten Entwurf viele Häuser nicht berücksichtigt waren, lässt der zweite - aktuelle - Entwurf kaum einen Wunsch offen.
Das mit Jugendstil-Dekor versehene Haus in der Tautenhayngasse 13 wurde 1912 erbaut. Bei der Änderung des Bebauungsplans im Jahr 1996 hätte eine Schutzzone für das alte Gebäude festgelegt werden können. Dazu kam es aber nicht. Der Abriss erfolgte etwa 2003.
IKEA baut ein neues Möbelhaus beim Wiener Westbahnhof. Doch dafür musste ein riesiges Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert weichen. Nach wochenlangen Abrissarbeiten ist das "Blaue Haus" jetzt zur Gänze abgerissen.
Das Gründerzeithaus nahe Rennweg wurde um 2014 abgerissen.
Die Nordbahnhalle war ein Gemeinschafts- und Kulturzentrum im 2. Bezirk. Monatelang haben Anwohner, Künstler und Stadtplaner gegen den Abriss protestiert - vergeblich, denn die Stadt Wien schickte die Bagger vor und ließ die Halle teilweise abreißen. Als nur wenige Wochen später ein Brand ausbrach und schwere Schäden anrichtete, war das Schicksal der Halle besiegelt. Jetzt ist von der Nordbahnhalle nichts mehr übrig.
Das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien ist vor allem durch die beiden riesigen Bettentürme bekannt, die sich weithin sichtbar die Silhouette Wiens prägen. Doch auch das AKH hat einige architektonische Schmuckstücke zu bieten: die ehemaligen Frauenkliniken in der Spitalgasse 23. Die kostbaren Jugendstil-Pavillons wurden gegen Anfang der 2000er-Jahre grundlegend renoviert und werden heute von der Medizinischen Universität Wien genutzt.
Der 16. Bezirk boomt. Überall wird gebaut, renoviert und aufgestockt. Zugleich kommen alte Häuser massiv unter Druck. Seit 2019 droht einem schmucken Gründerzeithaus in der Nähe der Ottakringer Straße der Abriss, obwohl das Gesetz zum Schutz historischer Gebäude erst 2018 verschärft wurde. Lässt sich das kleine Haus in der Lienfeldergasse noch retten?
Favoriten boomt. Seit der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs wird allerorten gebaut, saniert und abgerissen. Ganze Stadtteile werden förmlich aus dem Boden gestampft. Mitten darunter hatte ein großes Kunstwerk die Jahrzehnte überdauert. 2017 wurde das fünf Geschoße hohe Sgraffito zerstört. Konsequenzen gibt es bis heute keine.
Wien Neubau. Eine über 200 Jahre alte Häuserzeile. Hier gelten Denkmalschutz und Schutzzone - und damit der bestmögliche Schutz gegen Hausabrisse. Ende August 2019 fahren plötzlich Baumaschinen auf und reißen eine riesige Lücke in ein über 200 Jahre altes Haus.
Das schöne Gründerzeithaus in der Kreuzgasse 49 (erbaut vor 1918) war das letzte Haus seiner Zeit auf diesem Abschnitt der Kreuzgasse. Zu den benachbarten Nachkriegsbauten kam nach dem Abriss des alten Hauses ein schmuckloser Neubau dazu.
Wien sitzt auf einem unermesslichen Schatz. Dieser Schatz ist die Architektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieses gebaute historische Erbe macht Wien international so einzigartig. Doch wie wenig dieses Erbe mitunter wertgeschätzt wird, zeigt sich dann, wenn in historischer Umgebung neue Häuser gebaut werden, die in keinem Verhältnis mehr zu dem stehen, was bereits da ist. - Ein Bericht über zwei abgerissene Althäuser und ihre Nachfolger mitten im 6. Bezirk.
Der Altbau aus der Hochgründerzeit in der Högelmüllergasse 16 mit seiner schmucken Fassade wurde um 2011 abgebrochen.
“Zügellose Vernichtung!” “Der Bezirk verliert seine historische Identität!” “Gründerzeithaus abgerissen!” – Solche Schlagzeilen gingen in den vergangenen Jahren in trauriger Regelmäßigkeit durch die Medien. Ein Jahrhundert nach dem Ende der Gründerzeit fegte eine ungebremste Abrisswelle über die Stadt. Rufe nach strengeren Gesetzen stießen bei den Stadtoberen lange Zeit auf taube Ohren. Eine kleine Verbesserung kam erst 2018. Seit der rot-grünen Bauordnungsnovelle dürfen vor 1945 erbaute Häuser nur noch mit Genehmigung der Behörden abgerissen werden.
Das im Jahr 1798 erbaute Gebäude in der Floragasse 3 dürfte einem radikalen Umbau zum Opfer gefallen sein. Die Fenster und Giebel wurden zerstört, das Gesimse abgeschlagen, das alte Tor demoliert und eine Garageneinfahrt eingebaut.
Handelt es sich beim Haus in der Floragasse 1 um einen Abriss oder einen Totalumbau? In jedem Fall wurde ein einfaches, aber besonders altes Gebäude (spätes 18. Jahrhundert) durch einen sehr unattraktiven Neubau ersetzt.
Das in der Nähe des AKH befindliche kleine Haus in der Borschkegasse 8 mit dem schönen Dekor aus der Jahrhundertwende wich 2015 einem Neubau.
Die beiden Häuser in der Badgasse 27 und 29 waren ganz besondere Gebäude, die noch aus einer Zeit stammten, als der Alsergrunder Bezirksteil Lichtental eine eigene Gemeinde war. Da keine Schutzzone galt und das Bundesdenkmalamt die 1720 errichteten Häuser als nicht erhaltenswert beurteilte, durften sie abgerissen werden. Durch die viel zu hohe Bauklasse hat die Stadt Wien den Abriss indirekt gefördert.
Das Gründerzeithaus in der Döblinger Hauptstraße 40 wurde irgendwann zwischen 1860 und 1880 erbaut. Der Fassadendekor war bis zum Abriss 2016 noch vollständig erhalten.
Das Gründerzeithaus in der Borschkegasse 14, nahe Gürtel und AKH, war Teil eines kleinen geschlossenen Ensembles aus ähnlichen Häusern. 2014 kam der Abriss.
Neben dem ebenfalls abgerissenen Eckhaus wurde auch das schöne Gründerzeithaus in der Stättermayergasse 15 abgerissen.
Vom herben Ost-Charme des alten Südbahnhofs ist am Wiedner Gürtel nichts mehr zu spüren. Um den neuen Hauptbahnhof ist ein ganzes neues Stadtviertel aus Glas und Stahl entstanden und immer noch wird fleißig weitergebaut. Doch auch der alte Teil des Wiedner Gürtels hat sich dramatisch gewandelt: Innerhalb weniger Jahre wurden eine historische Kuppel demontiert, ein riesiger Dachausbau auf ein denkmalgeschütztes Haus gesetzt und zwei Gründerzeithäuser überhaupt gleich komplett abgerissen.
Das hübsche Frühgründerzeithaus in der Daungasse 6 stammte aus dem Jahr 1864. Es wurde um 2005 abgerissen und durch einen völlig unpassenden Neubau ersetzt.
Das 1903 erbaute Gründerzeithaus am Neubaugürtel 15 war Teil eines Blocksanierungsgebiets. Im Rahmen der Blocksanierung fördert die Stadt Wien die Renovierung alter Häuser und die Schaffung neuen Wohnraums. Doch während die Nachbarhäuser vorbildlich saniert und wenig behutsam aufgestockt wurden, traf das Haus am Neubaugürtel Nr. 15 im Jahr 2012 der Abriss.
Der Stephansplatz hat eine neue Pflasterung, die Rotenturmstraße wird zur Begegnungszone und der Schwedenplatz soll auch bald schöner werden. Nur die Wollzeile führt trotz der guten Lage immer noch ein Schattendasein. Dabei könnte die immer noch von parkenden Autos und grauem Asphalt geprägte Straße so viel schöner sein. - Ein historischer Vergleich und eine Wunschliste für die Zukunft.