Heumarkt: Tristesse im Weltkulturerbe

Seit Jahren laufen hitzige Debatten um Heumarkt, Hotel Intercontinental und den Eislaufverein. Ein Investor will die Gebäude abreißen, neu bauen und obendrein ein Hochhaus errichten.

Nun ist der Heumarkt sichtlich in die Jahre gekommen – aber abzureißen gibt es da wenig. Es braucht vielmehr einen Perspektivenwechsel hin zum öffentlichen Raum. Hier müsste angesetzt werden, um die Gegend um den Heumarkt attraktiver zu machen.

Auto fährt auf einer Straße in Wien, Hochhaus in der Sonne, rechts Häuser der Frühgründerzeit
Der öffentliche Raum um den Heumarkt und Teile der Bebauung sind nicht mehr zeitgemäß. (Foto: 2023)

Öffentlicher Raum um den Heumarkt

Zum Heumarkt ist schon vieles gesagt worden. Bekanntlich soll das Hotel abgerissen und neu gebaut, die Fläche neben dem Konzerthaus umgestaltet werden. Besonders umstritten ist der geplante Bau eines Hochhauses, aufgrund dessen die Aberkennung des Unesco-Weltkulturerbes Innere Stadt droht. Ermöglicht wurde das durch die damalige Rot-Grüne Stadtregierung mittels einer Flächenwidmung, die jetzt kaum noch wegzubekommen ist. Dabei hätte das Hotel Intercontinental durchaus Qualitäten, die es für den Denkmalschutz interessant machen könnten. Alleine unter dem Aspekt der grauen Energie, also der im Gebäude gespeicherten Energie (Rohstoffe), ist ein Abriss unzeitgemäß. Doch darum soll es in diesem Artikel nicht gehen.

Weder das Hotel noch der Eislaufplatz bedürfen einer grundlegenden Veränderung. Ein Hochhaus braucht es schon gar nicht. Das Problem mit dem Heumarkt ist vielmehr im öffentlichen Raum zu suchen. In der Gestaltung der angrenzenden Straßen und Plätze. In der Aufteilung der Flächen, die derzeit vor allem auf den Kfz-Verkehr optimiert sind. Um das zu beheben, braucht es weniger einen privaten Investor, sondern zuallererst eine mutige Stadtpolitik, die mehr ist als ein Erfüllungsgehilfe für finanzstarke Eigentümer.

Person mit Wintermantel wartet an einer Ampel, Autos fahren vor einem Hochhaus vorbei, Radweg
Schnellstraßen-Feeling zwischen Stadtpark und Hotel Intercontinental (Foto: 2023)

Um den Heumarkt hat sich die Nachkriegszeit tief eingeschrieben. Breite Straßen mit vielen Fahrspuren, viele Parkplätze, weite Asphaltflächen. Waren optimale Durchfahrt und Erreichbarkeit mit dem Auto das Ziel, ist dieses wohl erreicht worden. Menschenfreundliche und attraktive Orte hat das planerische Ideal der 1950er und 1960er hingegen nicht hinterlassen. In peripheren Regionen ist die autozentrierte Planung indes überhaupt so weit gediehen, dass verwaschen weitläufige Ansammlungen aus Siedlungen, Schnellstraßen, Parkplätzen und versprengten Gewerben in eine irreparable Sackgasse geführt haben. Wo keine Stadt, da ist auch keine Stadtreparatur möglich. Anders ist das bei jenen Orten, die schon vor dem Auto da waren. Die Schönheit italienischer Städte kommt nicht von ungefähr und auch das Wiener Stadtzentrum wurde nicht für den motorisierten Individualverkehr erbaut. Hier gibt es noch intakte hochwertige Architektur und öffentliche Räume, die noch nicht rettlos in der autogetriebenen De-Urbanisierung verloren gegangen sind.

Soweit zum Verkehrsthema. Doch der öffentliche Raum ist noch mehr. Nicht nur reine Funktion, sondern auch Form. Als „bedeutsame Belanglosigkeiten“ bezeichnet der Architekt und Architekturtheoretiker Vittorio Magnago Lampugnani all jene kleinen Dinge, die einen Ort ausmachen und Städten einen Wiedererkennungswert verleihen: Straßenlaternen und Bodenbeläge, Sitzbänke und Geländer, Kioske und Imbissstände, Poller und öffentliche Toiletten.[3]  Beim Design einiger dieser Mikroarchitekturen versagt Wien verlässlich. Nicht immer, nicht überall, aber gehäuft. Am Heumarkt ist der Kontrast zwischen herausragender historischer Bebauung und der Gestaltung und Verteilung des öffentlichen Raums besonders hervorstechend.

breite Straße in Wien
Am Heumarkt: viele Spuren für Kfz, komplett erhaltene Häuserzeile (Foto: 2023)

Grau und zerfahren

Wer als Tourist/in erstmals nach Wien kommt und im Hotel Intercontinental nächtigt, erlebt ein Design, wie es außerhalb der Altstadt ganz normal ist. Eine Stadt, deren öffentliche Räume nicht selten im Sinne eines grauen „Auto- und Asphalt-Funktionalismus“ gestaltet sind. Eine Stadt, die von der Schönheit der Vergangenheit zehrt, ohne ihre alten Stärken unter heutigen Anforderungen weiterzuentwickeln – in der Architektur wie im öffentlichen Raum.

Hotel aus den 1960ern in Wien, davor fahrende und parkende Autos
Vor dem Hoteleingang in der Johannesgasse braust der Autoverkehr vorbei. (Foto: 2023)

Die meisten Flächen um den Heumarkt sind asphaltiert (gelb), auch die Gehsteige und Plätze. Bei Parkplätzen finden sich vereinzelt Pflasterbeläge (orange), in der Lothringerstraße einige Grünstreifen (rot).

Karte mit verschiedenen Farben, die die Bodenmaterialien (Straßenbelag) um den Heumarkt anzeigen
Der öffentliche Raum ist stark von Asphalt geprägt. Attraktive und barrierefreie Pflasterbeläge, wie in vielen anderen Städten, gibt es nicht. (Karte: ViennaGIS, bearbeitet von G.S.)

Wer hat Platz?

Die Gewohnheit bringt es mit sich, dass das Offensichtliche manchmal gar nicht bewusst wahrgenommen wird. Probieren Sie es einmal aus: Spazieren Sie mit dem Blickwinkel der Wiener Querschnitte durch die Straßen um den Eislaufverein. Zählen Sie die Fahr- und Parkspuren; suchen Sie nach sicheren und praktischen Radwegen; achten Sie darauf, welche Materialien und Farben im öffentlichen Raum vorherrschen; überlegen Sie, wo Sie sich wohlfühlen und wo nicht.

Karte des Wiener Heumarkts mit Beschriftungen
Die Flächen um Hotel Intercontinental, Konzerthaus und Akademietheater dienen vor allem dem Kfz-Verkehr. (Karte: ViennaGIS, bearbeitet von G.S.)

Der Heumarkt gehört zu einer Reihe von Straßenzügen und Plätzen, die dem Autoverkehr überantwortet worden sind. Karlsplatz, Schwarzenbergplatz, Heumarkt und sogar die Ringstraße sind teils zerfahrene Gegenden. Ihre Attraktivität speist sich mancherorts fast nur aus der Eleganz der alten Gebäude.

Satellitenbild von Wien mit eingezeichneten Spuren für Kfz
Fahr- und Parkspuren auf ausgewählten Straßen - Maximalwerte (Karte: ViennaGIS, bearbeitet von G.S.)

Die Ausrichtung vieler öffentlicher Räume auf die Bedürfnisse des Automobils gehen auf stadtplanerische Konzepte und Umbaumaßnahmen der Nachkriegszeit zurück:

Die Kapazitäten des Straßennetzes wurden in den Sechzigerjahren erheblich ausgeweitet. Es erfolgte der aufwendige Ausbau der Wiener Westeinfahrt von der Westautobahn bis in das Stadtzentrum (dem auch der Naschmarkt zum Opfer hätte fallen sollen), bis 1964 errichtete man die großzügige Nordautobahneinfahrt über die Nordbrücke, und gegen Ende des Jahrzehnts wurden erste Abschnitte der Südosttangente und die Autobahneinfahrt Süd errichtet. [1]

Von 1958 bis 1963 war der prominente Architekt Roland Rainer Stadtplaner für Wien:

Sein »Städtebauliches Grundkonzept für Wien« sah die Umsiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben aus den Stadtlagen in Industriezonen im Süden und Osten, die in verdichteter Flachbauweise zu entwickelnde »Bandstadt« entlang der Südachse, den Abbruch von Gründerzeit-Strukturen zur Erzielung von Grünzungen im Stadtgebiet und die Errichtung von Nebenzentren mit »City«-Aufgaben in den Bezirken vor; Stadtautobahnen, Schnellstraßen und Untergrundstraßenbahnen sollten die Verkehrswege effizienter machen und die Stadterweiterung begleiten. Zu den traditionsreichen Ensembles, die diesem Umbau zum Opfer fallen sollten, hätte auch der Wiener Naschmarkt gezählt, der einer Autobahn durch das Wiental weichen sollte. [2]

Rundgang ums Heumarkt-Areal

Die folgende Fotostrecke widmet sich den öffentlichen Flächen um Hotel Intercontinental, Eislaufverein, Konzerthaus und Akademietheater. Im Fokus stehen die Perspektive des Fußgängers, die Aufteilung der Verkehrsflächen und die Mikroarchitekturen.

Johannesgasse

Von ihrem Anfang als kleine Seitengasse der Kärntner Straße wächst die Johannesgasse nach dem Ring auf bis zu sechs Kfz-Spuren (Fahr- und Parkspuren) und einen Radweg vor dem Hotel Intercontinental an. Der öffentliche Raum beschränkt sich auf breite, grau asphaltierte Gehsteige und eine Straßenbeleuchtung aus minimalistischen Stangen. Die Auszeichnung als Unesco-Weltkulturerbe hat auf den öffentlichen Raum keine erkennbare Wirkung (ebenso wenig wie auf den Schutz der darin befindlichen historischen Gebäude).

Am Heumarkt

Die namensgebende Straße ist vom Erscheinungsbild eines Marktplatzes denkbar weit entfernt. Dass hier für Wien so wichtige Gebäude und Orte wie das Konzerthaus und der Stadtpark liegen, ist weder an der Gestaltung noch der Verteilung der öffentlichen Flächen abzulesen. Im Gegensatz zur parallel verlaufenden Lothringerstraße fehlen am Heumarkt baulich ausgeführte Radwege, was das Radfahren gefährlich macht.

Lothringerstraße

Die zwischen Karlsplatz und Stadtpark verlaufende Lothringerstraße fungiert als Hochleistungsstraße für den Autoverkehr, bietet aber auch eine gewisse Radinfrastruktur. Die unwirtlichen Räume von Karlsplatz, Schwarzenbergplatz und den Flächen vor dem Eislaufverein bilden die Konstante dieser historischen Verbindung, deren graues Band allerlei bedeutende Gebäude verknüpft.

Von hohem Sockel blickt Ludwig van Beethoven mit erster Miene auf den nach ihm benannten Platz herab (Foto unten). Viel zu sehen gibt es für den Komponisten nicht, denn zwischen den alten Bäumen breitet sich ein Teppich aus grauem Asphalt aus, gespickt mit silbergrauen Stangen und Pollern. Wer einen Platz dieser Bedeutung – immerhin das Gegenüber des Konzerthauses – mit dem Design in Städten wie Prag vergleicht (etwa der Stadtplatz Náměstí Republiky), kann sich nur fragen, an welchen Stellen und Personen es in Wien liegt, dass ein solches Ergebnis herauskommt.

Ein ähnliches Bild bietet sich vor dem Akademietheater:

Die Lothringerstraße verläuft vom Schwarzenbergplatz aus in Richtung Stadtpark. Die heutige Gestaltung des Schwarzenbergplatzes geht auf einen missglückten Umbau von 2004 zurück, der sich nahtlos in das Bild um den Heumarkt einfügt: Asphalt, silbergraue Stangen, viele Fahrspuren. Das alles vor prachtvoller Kulisse. Für einen im Sinne von Repräsentation angelegten Platz ist die Wahl der völlig unpassenden Straßenlaternen ziemlich bitter. Einst standen hier, wie heute noch aus Budapest und Prag bekannt, kunstvolle Laternen (siehe wiederum Náměstí Republiky in Prag). Im Vergleich zur Verteilung der Verkehrsflächen freilich ein kleines Detail.

Wie könnte eine Umgestaltung aussehen?

Zu sagen, dass einem ein Ort, eine Straße oder ein Platz nicht gefällt, ist einfach. Einen solchen Ort tatsächlich nachhaltig umzubauen, ist es nicht. Zum Anfang ist überhaupt erst ein Problembewusstsein vonnöten. Ist ein Ort in Ordnung, wie er ist, oder muss sich etwas ändern? Darauf werden verschiedene Menschen verschiedene Antworten geben. Ist ein Ort aber einmal Thema, sieht sich die zuständige Politik mit einer schwierigen Lage konfrontiert: unterschiedliche Interessen prallen aufeinander (Autoverkehr vs. andere Verkehrsmittel, Parkplätze vs. Bäume, Wünsche von Anrainern und Betrieben usw.). Die Frage der Kosten stellt sich und natürlich wirkt sich jede Änderung auch auf die weitere Umgebung aus.

Beim Heumarkt sind mehrere Aspekte wichtig:

  • Lothringerstraße, Heumarkt und Schwarzenbergplatz haben erhöhte Bedeutung für viele Verkehrsmittel. Das wird sich nicht grundlegend ändern lassen.
  • Die Anforderungen von sanfter und nachhaltiger Mobilität müssen berücksichtigt werden – also ein Vorrang für öffentlichen Verkehr, Radfahrer und Fußgänger, soweit möglich.
  • Entsiegelung und die Pflanzung von Bäumen müssen Priorität haben (Klimawandel-Anpassung).
  • Jede Änderung im öffentlichen Raum muss mit Rücksichtnahme auf das historische Gebäudeensemble und die einzigartige Lage in der Stadt erfolgen.

Vor einer möglichen Umgestaltung sind einige Punkte zu klären:

  • Was wird am Gelände von Hotel Intercontinental und Eislaufverein gebaut bzw. nicht gebaut? Erst, wenn das geklärt ist, macht ein großflächiger Umbau des öffentlichen Raums Sinn.
  • Soll der öffentliche Raum neu aufgeteilt und gestaltet werden, bedeutet das eine Änderung der Verkehrssituation. Auch angrenzende Straßen und Plätze wie der Karlsplatz und der Schwarzenbergplatz müssen mitgedacht werden.
  • Inwieweit können bestehende Straßen verschmälert werden? Wo können Spuren entfernt werden? Was ist mit den Seitengassen? Wie soll das Umfeld verkehrlich erschlossen, wohin sollen die Verkehrsströme gelenkt werden? Dafür braucht es eine unabhängige Verkehrsstudie.

Eine Umgestaltung dieses Stadtraums ist ohne Zweifel eine Jahrhundertaufgabe. Einige Punkte, die relevant sein könnten:

  • Fahrbahnen und Parkplätze sollten aufs erforderliche Minimum reduziert werden.
  • Eine Kombination mit einer Umgestaltung des Schwarzenbergplatzes erscheint sinnvoll (dort: Baumpflanzungen, Pflasterung statt Asphalt, Rekonstruktion der historischen Beleuchtung, weniger Kfz-Spuren).
  • Dabei könnte auch gleich die Zahl der Fahrspuren vor Musikvereinsgebäude und Künstlerhaus am Karlsplatz reduziert werden, vielleicht auch anderswo. Der Karlsplatz könnte so als einheitlicher und durchgehender Platz wirken, der er bisher nie war.
  • Am Schwarzenbergplatz werden die Straßenbahnen stark ausgebremst. Eine elektronische Bevorrangung könnte Abhilfe schaffen (Ampelbeeinflussung).
  • Baumpflanzungen sind u.a. am Heumarkt sinnvoll, wären aber aus Gründen der Sichtbarkeit bspw. direkt vor dem Konzerthaus problematisch.
  • Asphaltflächen sollten – abgesehen von Fahrbahnen – gänzlich durch moderne glatte Steinpflasterungen ersetzt werden.
  • Die historische Straßenbeleuchtung könnte rekonstruiert werden. Auch beim Design von Bänken, Geländern und Gittern könnte auf Basis älterer Designs geplant werden. In anderen Städten ist das gang und gäbe.

So war der alte Heumarkt

Das Areal zwischen Lothringerstraße und Heumarkt hat sich seit 1900 grundlegend gewandelt. Die Aufnahmen unten sind noch vor dem Bau des Konzerthauses entstanden.

Das Luftbild unten zeigt das Areal in der Nachkriegszeit. Kurz danach wurden die alten Gebäude am Eislaufplatz abgerissen und das Hotel Intercontinental gebaut, das 1964 seine Pforten öffnete. Auf der Webseite des Eislaufvereins ist zu lesen:

Auf Wunsch der Politik sollte Ende der 1950er Jahre am Platz auf dem Heumarkt ein großes Hotelprojekt entstehen. Von 1960 bis 1964 wurden die Jugendstilgebäude des Architekten Ludwig Baumann abgerissen und die Eisfläche von 10.000 auf 6.000 Quadratmeter reduziert. Das alles geschah während des laufenden Betriebes. [4]

Luftaufnahme von Wien aus den 1950ern
Eislaufverein, Konzerthaus und Akademietheater in der Nachkriegszeit (Foto: 1957, WStLA / Bilderdienst der Stadt Wien, CC BY-NC-ND 4.0)

Über die Geschichte des 1867 gegründeten Eislaufvereins (WEV) schreibt die Historikerin Agnes Meisinger auf dessen Webseite:

Das Areal des WEV vor der Jahrhundertwende lag in der Gegend des heutigen Bahnhofs Wien-Mitte. (…) Aufgrund städtebaulicher Maßnahmen (Bau der Wiener Stadtbahn) übersiedelte der Verein auf den Wiener Heumarkt, wo am 6. Jänner 1901 der neue Eislaufplatz in Betrieb genommen wurde.

Die Zahl der Vereinsmitglieder sowie Tagesbesucher und -besucherinnen stieg rasch an, auch stellten sich bald die ersten nationalen und internationalen Erfolge von WEV-Athleten und -athletinnen im Eissport ein. (…) Eislaufen wurde um die Jahrhundertwende zu einem bedeutenden Teil der popularen Freizeitkultur in Wien. (…) Während der Zeit des Ersten Weltkrieges kämpfte der WEV um seine Existenz. Die Kunsteisbahn sowie die Beleuchtung der Anlage konnten aufgrund des Kohle- und Strommangels in Wien nicht betrieben werden. (…)  Im Jahr 1924 wurde die Kunsteisbahn von 4.000 m² auf 6.000 m² vergrößert – der WEV hatte somit die größte Kunsteisbahn der Welt. (…)

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 erfolgte eine drastische Umstrukturierung des österreichischen Sport- und Vereinswesens. Die Folge war die Überführung des WEV in den Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen. (…)

Die Nachkriegsjahre standen unter dem Motto „Wiederaufbau“. Das Areal war durch Bomben und Schützengräben beschädigt, doch die Kunsteisbahn konnte nach kurzer Zeit wieder provisorisch in Betrieb genommen werden. (…)

Am 26. Februar 1960 wurde der Pachtvertrag über das WEV-Grundstück in der Lothringerstrasse im Zuge des Neubaus des Hotel Intercontinental mit dem Wiener Stadterweiterungsfonds vertreten durch das Bundesministerium für Inneres um 99 Jahre – bis 31. Dezember 2058 – verlängert. Im Jahr 2008 wurde Wiener Stadterweiterungsfonds aufgelöst, die Liegenschaft an das gemeinnützige Wohnprojekt Buntes Wohnen veräußert, wenig später ging das Grundstück in den Besitz der Lothringerstrasse 22 Projektentwicklungs-GmbH über. [5]

Kontakte zu Stadt & Politik

+43 1 4000 81261
 
Vizebürgermeisterin und Stadträtin Kathrin Gaál untersteht die Geschäftsgruppe Wohnen. Zu dieser gehören u. a. die Baupolizei (kontrolliert die Einhaltung der Bauvorschriften u. dgl.), Wiener Wohnen (Gemeindewohnungen) und der Wohnfonds (Fonds für Neubau und Sanierung).
+43 1 4000 81341
 
Der amtsführendenden Stadträtin untersteht die Geschäftsgruppe Innovation, Stadtplanung und Mobilität. Diese ist u. a. zuständig für die Flächenwidmungs- und Bebauungspläne (Innen-Südwest, Nordost), Stadtentwicklung und Stadtplanung und Architektur und Stadtgestaltung (einschließlich der Festsetzung von Schutzzonen gegen Hausabrisse).

(Die Reihung der Parteien orientiert sich an der Anzahl der Mandate im November 2020.)

Quellen

WienSchauen.at ist eine unabhängige, nicht-kommerzielle und ausschließlich aus eigenen Mitteln finanzierte Webseite, die von Georg Scherer betrieben wird. Ich schreibe hier seit 2018 über das alte und neue Wien, über Architektur, Ästhetik und den öffentlichen Raum.

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