Das gut erhaltene Gründerzeithaus (erbaut vor 1918) in der Gersthofer Herbeckstraße 59 wurde vor 2013 durch einen großen Wohnblock ersetzt. Der 2004 beschlossene Bebauungsplan sah keine Schutzzone vor. Die Bauklasse war nicht auf die Höhe des Altbaus abgestimmt. Dieser wurde damit wahrscheinlich unter wirtschaftlichen Druck gesetzt.
Das planende Architekturbüro beschreibt den Neubau u. a. so:
Die reduzierte Form des Baukörpers wird durch die großzügigen Fensterelemente zusätzlich betont. Aufgrund der geringen Brüstungshöhe wurden zur Absturzsicherung fixe Unterlichter aus Verbundsicherheitsglas ausgeführt und die vorstehenden Fensterlaibungen mit Alublech verkleidet. Das Dachgeschoss mit kubischem Aufbau springt weit zurück und erscheint auch wegen der umlaufenden Attika klar von den darunterliegenden Etagen und Fassadenelementen getrennt (…)
Neben dem alten Haus in der Herbeckstraße 59 wurde auch das Nachbarhaus in der Erndtgasse 4 abgerissen. Ein erhaltenswertes Gebäude ging damit zwar nicht verloren, doch ist eine Aufwertung durch den Neubau auch nicht gelungen: Unattraktive Fensterformen, ein graues Erdgeschoß und eine unkreative Fassadengestaltung machen keinen allzu hochwertigen Eindruck.