Gewandeltes Gewand am Stubenring
Das äußere Erscheinungsbild des Jahrhundertwendehauses am Stubenring 2 hat sich schon mehrmals verändert.
Das äußere Erscheinungsbild des Jahrhundertwendehauses am Stubenring 2 hat sich schon mehrmals verändert.
Fensterläden, Außenrollos und Schiebeläden haben ganz alltägliche Funktionen: Sie schützen vor Hitze, unerwünschten Blicken und verdunkeln die Innenräume. Sie haben aber auch eine von außen sichtbare Form und damit eine Wirkung auf Fassade und Stadtbild.
Nach dem Abbruch eines Supermarkts in der äußeren Mariahilfer Straße wurde ein Neubau errichtet. Das Gebäude ist äußerlich eine Kopie des nebenliegenden Altbaus. Es erfolgte eine Anpassung an das örtliche Häuserensemble - eine Seltenheit in Wien. Dennoch erscheint das Resultat nicht ganz stimmig.
Auf einem ehemaligen Eisenbahngelände der niederländischen Stadt Delft liegt Nieuw Delft. Das Stadtentwicklungsgebiet zeichnet sich durch vielfältige Architektur und einen Fokus auf Begrünung und den Fußgänger- und Radverkehr aus.
– Teil 1: Impressionen
Neue Wohnhäuser - angelehnt an traditionelle Architektur. Das ist `t Haegsch Hof der Architekten Rob Krier und Christoph Kohl im niederländischen Den Haag.
In der Penzinger Straße hat die Buwog eine große Wohnhausanlage errichtet. Die Architektur des Neubaus setzt sich stark von der umgebenden Bebauung ab. In die Ortsbild-Schutzzone wurden minimalistische Fronten mit Blechoptik gesetzt.
Liegen einige Studien und Umfragen richtig, lehnen viele Menschen Gebäude in modernen Baustilen ab. Alte und alt wirkende Stile werden bevorzugt. Zwischen den Ansichten von Architekten und Laien scheint es eine große Kluft zu geben. - Kann das tatsächlich stimmen?
Die DC Towers an der Donau waren als Ensemble aus zwei komplementären Hochhäusern geplant. Turm 1 wurde 2013 fertiggestellt. Turm 2 fehlt noch. Er wurde in der Zwischenzeit gleich zweimal umgeplant. Von der ursprünglichen Idee ist dabei nichts übriggeblieben.
Das 2018 erbaute Wohnhaus ist ein für Wien untypischer Neubau. Die abwechslungsreiche und hochwertige äußere Gestaltung mit einer Klinkerfassade reagiert auf die Umgebung und auf ältere Architektur.
In Meidling steht seit 2019 ein Wohnhaus, das sich mit seiner Architektur von vielen anderen Wiener Neubauten deutlich unterscheidet. Besonders auffällig ist die moderne Interpretation eines Turms an der Ecke.
Gegenüber der U4-Station Pilgramgasse wurde 2022 eine schmale Baulücke mit einem Hotelneubau geschlossen. Das Hotel Indigo bildet einen dunklen Kontrast zur gründerzeitlichen Umgebung.
Das Palais Pollack-Parnau am Schwarzenbergplatz wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. An seiner Stelle steht heute ein modernes Bürohaus.
Sichtbeton ist das Markenzeichen einer neuen Wohnhausanlage in Wien. Was sagt das über die Architektur der Gegenwart? Und was sind die Alternativen zum harten Grau?
- Erschienen auf derstandard.at.
Das Hotel Bassena in Kagran wird beworben als "Schmelztiegel der Gegensätze", "trendig und elegant". Was für das Innere durchaus stimmen mag, macht sich außen nicht bemerkbar.
Die Wiedner Hauptstraße ist bekannt für ihre historischen Gebäude. Jetzt wird hier ein Neubau errichtet - aber mit erstaunlich unambitionierter Architektur. Dabei sind die Wohnungen alles andere als günstig.
Besonders abseits von touristischen Hotspots und teuren Gegenden greift ein eigenartiges Desinteresse in der Gestaltung von Neubauten um sich.
- Erschienen auf derstandard.at.
Wenige Minuten vom Schloss Schönbrunn entfernt steht seit 2018 ein Haus mit Plattenbau-Ästhetik. Kleine Fenster und graue Streifen sind die Kennzeichen des Gebäudes.
Das Gründerzeithaus am Donaukanal wurde 2008 demoliert. Danach wurde das Grundstück jahrelang als Parkplatz genutzt. Seit 2021 steht hier ein Hotel.
Historische Villen sind für die Immo-Wirtschaft ein Geschäft. Dabei werden auch Abrisse einkalkuliert.
- Erschienen auf derstandard.at.
In Simmering steht seit 2021 ein Gebäude mit allzu eigenwilliger Architektur. Die "Business Apartments" in der Gudrunstraße 1 trumpfen auf mit harter Ästhetik und einem Raster von vogelhausartigen Erkern. Das macht eines deutlich: In Wien gibt es ein Problem mit der äußeren Gestaltung von Neubauten.
Eine Hotelkette hat beim Wiener Hauptbahnhof ein Hotel mit minimalistischer Architektur eröffnet. Das Prizeotel präsentiert sich äußerlich als großer Block mit kleinen Fenstern und spärlichen Farbakzenten.
Wien ist Weltmeister im geförderten Wohnbau. Wien beweist, dass auch in hervorragenden Lagen wie dem Sonnwendviertel beim Hauptbahnhof leistbare neue Wohnungen entstehen können. Doch eines dieser geförderten Wohnhäuser fällt mit einer sehr eigenwilligen Ästhetik auf: Vor Fenstern und Balkonen prangt ein grauer Raster aus Stahl, die dahinterliegende Fassade beschränkt sich auf einfärbigen Putz.
Der Neubau am Mariahilfer Gürtel steht in starkem Kontrast zu seiner Umgebung. Das zeigt: Qualitätssichernde Maßnahmen vonseiten der Stadt fehlen. In der Neubau-Architektur ist gleichsam alles erlaubt.
2018 wurde das alte Hotel Karolinenhof in Floridsdorf abgerissen. Das gegenüber dem bekannten Karl-Seitz-Hof befindliche Gebäude zeichnete sich durch seinen Jugendstil-Dekor aus. Seit 2020 steht hier ein Neubau mit schlichter Fassadengestaltung.
Am Mariahilfer Gürtel wurde 2018 ein prachtvolles Gründerzeithaus aus dem 19. Jahrhundert abgerissen. An der Stelle des demolierten Gebäudes steht seit Ende 2020 ein Hotel mit minimalistischer Fassade.
2015 wurde ein über 120 Jahre altes Gründerzeithaus in der Sobieskigasse (9. Bezirk) abgerissen. Statt des prächtigen Historismus-Baus steht nun ein Neubau mitten in einem gründerzeitlichen Häuserensemble.
Im 10. Bezirk wurde eine original erhaltene Fassade aus dem 19. Jahrhundert abgeschlagen. Die Zerstörung der 143 Jahre alten Ornamente war tatsächlich von den Behörden genehmigt worden.
Mitten im historischen Döbling wurde 2016 ein Jahrhundertwendehaus abgerissen. Auch Politik und Behörden waren mitverantwortlich, denn bei der Umwidmung einige Jahre zuvor war keine Schutzzone eingerichtet worden. Eine Schutzzone hätte den Abriss höchstwahrscheinlich verhindert.
In der Seestadt Aspern steht die Wohnmaschine des 21. Jahrhunderts. Kein Plattenbau, sondern ein Wohnhaus, das den Charme eine Maschine oder einer Lagerhalle versprüht. Es ist ein Gebäude mit harten Kontrasten und kühn herausspringenden Balkonen. Ein Gebäude, dass sich vor allem durch grauen Beton, kühles Wellblech und Container-Optik auszeichnet.
Anfang 2018 kam das plötzliche Ende für das Ottakringer Landhaus. Anrainer, Gäste und Stadtbildschützer protestierten gegen den Abriss des beliebten Gasthauses. Wenige Tage später folgten Tatsachen: An einem Samstagmorgen fuhren die Abbruchbagger vor, um das alte Fuhrwerkerhaus zu demolieren. Zwei Jahre später ist der Neubau fertig. Der Kontrast zu den Nebengebäuden könnte kaum größer sein.
Das 1887 errichtete Gründerzeithaus am Wiedner Gürtel 16 musste 2016 einem Hotel-Neubau weichen. Basis für den Abriss: die fehlende Ortsbild-Schutzzone.
Auch Kagran war einmal alt. Zwischen hohen Wohnblöcken und mitunter wenig attraktiven Neubauten sind heute nur mehr kleine Reste der historischen Architektur der einstigen Vorstadtgemeinde erhalten. Bis vor ein paar Jahren war das noch etwas anders. Die Stadt Wien hat sich über viele Jahre und Jahrzehnte nicht um den Schutz dieser Häuser gekümmert. Zwar gibt es u.a. in der Wagramer Straße seit 2020 eine Schutzzone, aber selbst dabei wurden viele Häuser einfach "vergessen". Zugleich entstehen in Kagran und generell in Transdanubien reihenweise architektonisch geradezu banale Neubauten.
Die Bösendorfer-Fabrik im 4. Bezirk war ein Stück Altwiener Geschichte. Seit dem Abriss vor einigen Jahren steht ein banaler Wohnblock mitten im wunderschön erhaltenen Gründerzeitensemble. Dabei wird klar: Freier Markt und unregulierte Preise führen nicht automatisch zu ansprechender Architektur. Und ein Bisschen Fassadenbegrünung hilft wenig gegen den Mangel an Bäumen und Grünflächen in der Stadt.
Favoriten boomt. Seit der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs wird allerorten gebaut, saniert und abgerissen. Ganze Stadtteile werden förmlich aus dem Boden gestampft. Mitten darunter hatte ein großes Kunstwerk die Jahrzehnte überdauert. 2017 wurde das fünf Geschoße hohe Sgraffito zerstört. Konsequenzen gibt es bis heute keine.
Wien sitzt auf einem unermesslichen Schatz. Dieser Schatz ist die Architektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dieses gebaute historische Erbe macht Wien international so einzigartig. Doch wie wenig dieses Erbe mitunter wertgeschätzt wird, zeigt sich dann, wenn in historischer Umgebung neue Häuser gebaut werden, die in keinem Verhältnis mehr zu dem stehen, was bereits da ist. - Ein Bericht über zwei abgerissene Althäuser und ihre Nachfolger mitten im 6. Bezirk.