In dieser Sektion sind alle Artikel, in denen es um Abrisse in Wien geht. Eine Übersicht über ab 1990 abgerissene Häuser gibt es auf dieser Karte.
Abriss 2017 trotz Schutzzone: Bauernmarkt 21 (1. Bezirk, Foto: Erich J. Schimek/Gerhard Hertenberger)
Das Gründerzeithaus am Bauernmarkt 21 (Ecke Fleischmarkt) wurde 1910/1911 erbaut und korrespondierte mit dem gegenüberliegenden Gebäude. Es lag direkt neben der Rotenturmstraße, zwischen Stephansplatz und Schwedenplatz. 2017 kam der Abriss - trotz Schutzzone und trotz Lage inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes Innere Stadt. Den Behörden war es offenbar nicht gelungen, die gesetzliche Erhaltungspflicht durchzusetzen.
Franz-Josefs-Kai 47: erbaut 1911, Abriss 2001 (Foto: ca. 1940, WStLA/Foto Reiffenstein)
Der sogenannte Kai-Palast war das erste in Stahlbeton-Bauweise errichtete Bürogebäude Wiens. Die Pläne stammten vom bekannten Architekten Ignaz Reiser (1863-1940), der zahlreiche Mietshäuser und etliche Synagogen und Gebäude für jüdische Gemeinden entwarf (einige im 2. Weltkrieg zerstört). Das 1911-1912 erbaute Wohn- und Geschäftshaus am Franz-Josefs-Kai 47 stand in einer Schutzzone, wurde aber 2001 aufgrund statischer Mängel trotzdem abgerissen.
Das riesige dreiseitige Jugendstilgebäude in der Wipplingerstraße 33 hätten durch die Schutzzone eigentlich gegen einen Abriss geschützt sein sollen. Trotzdem wurde es 2003 abgebrochen – mit expliziter Zustimmung der Wiener Magistrate. Heute befindet sich hier die Zentrale der OPEC.
Untere Augartenstraße 18: erbaut um 1825(?), Abriss ca. 2005 (Foto: 1998, MA 19/Stadt Wien)
Das Vorgründerzeithaus Untere Augartenstraße 18 - erbaut 1825, umgebaut 1866 - hatte zuletzt keinen Fassadenschmuck mehr. Wie bei so vielen Häusern in Wien dürfte der Dekor in den 1950ern entfernt worden sein. Der Abriss des alten Hauses kam um 2005. Da hier eine hohe Bauklasse galt und auch keine Schutzzone, war der Abbruch quasi schon durch den Bebauungsplan festgelegt.