Neubau & Mariahilf: Mehr Grün vor den Amtshäusern

Die Gehsteige vor den Amtshäusern in Neubau und Mariahilf wurden 2023 bzw. 2021 neugestaltet und begrünt. Beide Gebäude haben eine Fassadenbegrünung bekommen.

Fassade eines alten Gebäudes, Hermanngasse, Baum, Verkehrszeichen
2023 wurde der Gehsteig vor dem Amtshaus des 7. Bezirks verbreitert und begrünt. (Foto: Mai 2023)

Neubau: Neues vorm Amtshaus

Das 1909 erbaute Amtshaus in der Hermanngasse 24-26 liegt mit Neubau in einem Bezirk, der durch dichte Bebauung und nur wenige größere Grünflächen geprägt ist. Seit vielen Jahren arbeitet die von den Grünen gestellte Bezirksvorstehung hin auf mehr Begrünung und weniger Kfz-Verkehr (z. B. Neubaugasse, Zollergasse, Ruth-Klüger-Platz, Burggasse). 2023 wurde der öffentliche Raum in der Hermanngasse auf dem Abschnitt vor dem Amtshaus umgestaltet. Auch der Innenhof wurde berücksichtigt:

Die ursprünglich asphaltierten Flächen im Hof wurden abgebrochen und es wurden die rund 370 Quadratmeter mit neuen Belägen und Grünflächen gestaltet. Die Gehwege wurden mit Betonpflastersteinen ausgelegt und die Grünflächen mit Rasen und Bepflanzungen wie Bäumen und Sträuchern begrünt. Für Anlieferungen bleibt der Hof befahrbar – hierfür wurde eine Fläche mit Schotterrasen ausgeführt. [1]

An der Ecke des Amtshauses wurde eine Fassadenbegrünung angebracht, die nun schon dicht gewachsen ist:

Fassadenbegrünung, Ecke eines alten Hauses
Fassadenbegrünung am Amtshaus in der Hermanngasse 24-26 im 7.Bezirk (Foto: 2024)

Der Gehsteig vor dem Amtshaus wurde verbreitert, Bäume wurden gepflanzt.

Gehsteig, Baumscheiben, Sockel eines alten Hauses
Der Gehsteig wurde verbreitert und gepflastert. (Foto: 2024)

Abschnitt in der Hermanngasse begrünt

Der Bereich vor dem Amtshaus hat sich durch die Umgestaltung deutlich verändert.

Übrige Gasse noch konventionell

Mehrheitlich ist in der Hermanngasse alles beim Alten geblieben. Der öffentliche Raum ist fast vollständig von einer Asphaltdecke bedeckt und dient zu einem wesentlichen Teil als Parkplatz.

Nach wie vor dominieren Asphalt und ruhender Pkw-Verkehr den öffentlichen Raum.

Mariahilf: Amtshaus begrünt

Auch im Nachbarbezirk Mariahilf hat der Gehsteig vor dem Amtshaus eine neue Gestaltung bekommen. 2021 wurden in der Amerlingstraße, wo das Amtshaus liegt, Bäume und Sträucher gesetzt, sowie Kletterhilfen für eine Fassadenbegrünung angebracht.

Vor der Begrünung

Das um 1890 errichtete Bezirksamt ist ein prachtvoller Bau des Historismus. Wie so oft in Wien herrscht auch hier ein starker Gegensatz zwischen den Qualitäten von Architektur und öffentlichem Raum. Die Amerlingstraße, wo das Bezirksamt steht, ist durchwegs auf den motorisierten Individualverkehr zugeschnitten. Es gibt viele Parkplätze, keinen sicheren Radweg und abgesehen von der Fläche vor der gegenüberliegenden Schule lange Zeit auch keine Bäume.

Nach der Umgestaltung

2021 wurde der Gehsteig neu gepflastert, verbreitert und begrünt. Die Fassadenbegrünung wurzelt teils im Boden, teils in Pflanzgefäßen. Meinbezirk.at berichtete:

[Für die Bauarbeiten] wird der Gehsteig vor dem Amtshaus Amerlingstraße 11 und Damböckgasse aufgebrochen damit entlang der Fassade Pflanzentröge entstehen können. Parallel dazu werden auch zwei rund 40 Quadratmeter große Grünflächen in der Damböckgasse und Amerlingstraße errichtet. Der Gehsteig wird mit hellen Pflastersteinen, im Stil der mittlerweile von den Mariahilferinnen und Mariahilfern sehr lieb gewonnenen Königsegggasse, aufgewertet. [2]

Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ):

Es freut mich sehr, dass es der Planerin der MA 19 [Magistratsabteilung für Architektur und Stadtgestaltung] gelungen ist, eine Fassadenbegrünung für das Amtshaus zu entwerfen, die das historische Gebäude schmückt, aber die stilvoll gegliederte Fassade nicht irritiert, sondern noch zusätzlich aufwertet. [2]

Amerlingstraße sonst nicht umgestaltet

Wie die Hermanngasse im 7. Bezirk ist auch die Amerlingstraße im 6. Bezirk zum größten Teil nicht umgestaltet worden. Nach wie vor fehlen durchgehend gepflanzte Straßenbäume auf beiden Seiten (die auf den Fotos sichtbaren stehen auf einer Fläche vor einer Schule, nicht im Straßenraum). Einen baulich ausgeführten Radweg gibt es nicht. Auch Details wie Beleuchtung (karge Hängeleuchten statt Straßenlaternen in historischem Design) und der Bodenbelag bei Gehsteigen und Parkplätzen (Asphalt statt helle Steine) trüben das Gesamtbild.

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(Die Reihung der Parteien orientiert sich an der Anzahl der Mandate im November 2020.)

Quellen

WienSchauen.at ist eine unabhängige, nicht-kommerzielle und ausschließlich aus eigenen Mitteln finanzierte Webseite, die von Georg Scherer betrieben wird. Ich schreibe hier seit 2018 über das alte und neue Wien, über Architektur, Ästhetik und den öffentlichen Raum.

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