Hier gibt es alle Artikel über den 3. Bezirk in Wien, vor allem zu den Themen Abrisse, gefährdete historische Gebäude, Neu- & Umbauten, öffentlicher Raum und Verkehr.
Das Hotel Intercontinental ist zum Abriss vorgesehen. Mit seiner 1960er-Jahre-Architektur hat es das massige Gebäude am Heumarkt nicht gerade in die Herzen der Bevölkerung geschafft. Aber ist es sinnvoll, es einfach abzureißen?
Seit Jahren laufen hitzige Debatten um Heumarkt, Hotel Intercontinental und den Eislaufverein. Ein Investor will die Gebäude abreißen, neu bauen und obendrein ein Hochhaus errichten.
Nun ist der Heumarkt sichtlich in die Jahre gekommen - aber abzureißen gibt es da wenig. Es braucht vielmehr einen Perspektivenwechsel hin zum öffentlichen Raum. Hier müsste angesetzt werden, um die Gegend um den Heumarkt attraktiver zu machen.
Das 2018 erbaute Wohnhaus ist ein für Wien untypischer Neubau. Die abwechslungsreiche und hochwertige äußere Gestaltung mit einer Klinkerfassade reagiert auf die Umgebung und auf ältere Architektur.
Das Biedermeierhaus in der Schutzzone soll abgerissen werden.
Im ältesten Teil des 3. Bezirks steht ein historisches Gebäude seit Jahren leer. Lange befand sich ein beliebtes Gasthaus in dem schmucken Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Nun herrscht große Angst um das Haus. Droht ein Abriss?
Das Palais Pollack-Parnau am Schwarzenbergplatz wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. An seiner Stelle steht heute ein modernes Bürohaus.
2018 wurde das bewohnte Haus im 3. Bezirk teilweise abgerissen. Nun wird offenbar auch das verbliebene Gebäude demoliert.
- Erschienen auf derstandard.at.
Das Fasanviertel im 3. Bezirk, zwischen Gürtel und Rennweg, gehört zu den dichtest bebauten und heißesten Ecken Wiens. Der öffentliche Raum beschränkt sich auf Asphalt, Parkplätze und Fahrbahnen. Grünflächen fehlen.
Dabei wäre eigentlich ein kleiner Park vorgesehen gewesen: Neben der S-Bahn-Trasse war bis Anfang 2021 eine Brachfläche als Parkschutzgebiet gewidmet. Doch einen Park wird es hier nie geben. Die Fläche wurde zu Bauland umgewandelt. Gebaut wird eine Brücke - mitsamt Parkgarage.
Der Kardinal-Nagl-Park im 3. Bezirk wird umgestaltet. Kosten: eine Million Euro. Allzu viel ändert sich dadurch aber nicht, denn das Hauptproblem bleibt ungelöst: Der Park ist nämlich umgeben von Fahrbahnen und Parkplätzen. Durch den großen Abstand zu den Häusern können sich Gastronomie und Geschäfte nur eingeschränkt entwickeln. Weite Flächen sind mit Asphalt versiegelt. Und das wird auch so bleiben.
Seit 2021 gilt im Fasanviertel im 3. Bezirk eine Schutzzone. Damit sind viele alte Häuser zwischen Rennweg und Landstraßer Gürtel besser vor Abrissen und groben Umbauten geschützt. Nur auf die Wohnhäuser aus der Nachkriegszeit wurde dabei vergessen.
Krieglergasse 12: Abriss trotz Schutzzone
Im Februar 2021 wurde im 3. Bezirk ein Gründerzeithaus trotz Schutzzone abgerissen. Das Haus befand sich in einem Ensemble aus ähnlichen Häusern und war nur wenige Schritte vom berühmten Kunsthaus von Friedensreich Hundertwasser entfernt. Der Fall zeigt: Es braucht Reformen, damit die Altstadterhaltung ihrem Namen endlich gerecht wird.
Gründerzeithaus in der Radetzkystraße 24-26
Der Fall des Gründerzeithauses in der Radetzkystraße im 3. Bezirk ist eines der extremsten Beispiele dafür, wie manche Immo-Firmen mit ihren historischen Gebäuden und mit Mietern umgehen. 2018 wurde das Haus teilweise abgerissen, obwohl es noch bewohnt war. 2022 durfte der Abriss fortgesetzt werden.
Rennweg 88: Baujahr 1861, Abriss 2014 (Foto: MA 19/Stadt Wien)
Der Abbruch des 1861 errichteten Gebäudes erfolgte bemerkenswerterweise im Rahmen einer von der Stadt Wien geförderten Blocksanierung.
Klimschgasse 19: erbaut 1824, Abriss ca. 2004 (Foto: MA 19/Stadt Wien)
Die kleinen Wohnhäuser in der Klimschgasse 19 und 21 stammten aus einer Zeit, als der Bezirk Landstraße noch nicht bei Wien war. Sie wurden 1824 errichtet. Etwa 2004 erfolgte der Abriss - möglich durch die fehlende Schutzzone.
Das alte Wien lebt von seinen schmucken Fassaden. Doch viele Häuser haben ihren historischen Fassadendekor durch die Zerstörungen des 2. Weltkriegs und die oft brutalen Sanierungsmaßnahmen der Nachkriegszeit eingebüßt. Eines dieser Häuser liegt in der kleinen Schimmelgasse im 3. Bezirk, nur wenige Schritte von der Landstraßer Hauptstraße entfernt. Bei einer Sanierung im Jahr 2020 wurde der fehlende Fassadenschmuck vollständig rekonstruiert. - Ein Vorbild für ganz Wien.
Die Landstraßer Hauptstraße liegt gut. Wollzeile, Ringstraße und Stadtpark sind nur wenige Minuten entfernt, vom Bahnhof Wien Mitte aus gibt es Schnellverbindungen ins Umland und zum Flughafen. Zudem haben sich in der Landstraße viele schöne historische Gebäude erhalten. Trotz dieser guten Voraussetzungen ist die Landstraße alles andere als attraktiv gestaltet: Der motorisierte Individualverkehr dominiert, Radfahrer hingegen kommen förmlich unter die Räder. Zudem mangelt es stellenweise an Bäumen. Auch die Gehsteige könnten teilweise schöner und breiter sein.
Seit Jahren gefährdet: Gründerzeithaus Hetzgasse 8
Seit Jahren hält das Gründerzeithaus in der Hetzgasse 8 Politik, Gerichte und Denkmalschützer in Atem. 2016 konnte ein Abriss des ehemaligen Gemeindebaus in letzter Minute verhindert werden. Seither verfällt das nur wenige Minuten von Wien Mitte entfernte Wohnhaus allmählich. Ein 2019 erfolgter Eigentümerwechsel hätte die Rettung des über 145 Jahre alten Gebäudes bringen können. Doch wie es aussieht, arbeitet auch der neue Eigentümer schon an der Demolierung des Hauses.
Kunst, Mist und Zufall. Graffiti an der Hausmauer, achtlos weggeworfener Müll und politische Botschaften. - Menschen hinterlassen Spuren in der Stadt. Dieser Beitrag widmet sich den kleinen Beobachtungen und Kuriositäten des Alltags. Immer sind es Momentaufnahmen, denn die Spuren verwischen schnell und vieles von dem, was hier gezeigt wird, ist schon längst übermalt, zerstört oder weggeräumt.
Abgerissen: Mauer in der Landstraßer Hauptstraße 148A
Vor Kurzem wurde eine historische Mauer in Wien abgerissen. Ein Unternehmen der (staatlichen) Bundesimmobiliengesellschaft errichtet hier ein neues Wohnhaus. Doch anstatt Teile der Mauer in den Neubau zu integrieren, erinnert in der Landstraßer Hauptstraße jetzt nichts mehr an die alte k.u.k.-Kaserne, zu der die Mauer einst gehörte. Selbst die Bezirksvorstehung sprach sich für den Abriss aus.
Gefährdet: Landstraßer Hauptstraße 140-142
Eine prachtvolle Villa in der Landstraßer Hauptstraße steht leer und verfällt zusehends - trotz Denkmalschutz. Was wird aus dem einzigartigen Gebäude und dem großen Garten?
Grimmelshausengasse 12: erbaut 1923, Abriss 2001 (Foto: MA 19/Stadt Wien)
Der interessante Bau aus der Zwischenkriegszeit in der Grimmelshausengasse 12 (im Landstraßer Botschaftsviertel) wurde 2001 durch einen nichtssagenden Neubau ersetzt.
Rennweg 64: Baujahr 1875, Abriss ca. 2014 (Foto: MA 19/Stadt Wien)
Das Gründerzeithaus am Rennweg Nr. 64 war ein typischer Bau des Historismus. Um 2014 musste der Altbau einem Neubau weichen.
Rennweg 73: erbaut 1790, Abriss 2015 (Foto: 2014, MA 19/Stadt Wien)
Das alte Vorstadthaus war eines von nur ganz wenigen Häusern am Rennweg aus dieser Zeit. 2015 kam der Abriss zugunsten eines Hotels.
Rennweg 90: Baujahr 1861, Abriss 2014 (Foto: MA 19/Stadt Wien)
Das 1861 erbaute Gründerzeithaus wurde 2014 -offenbar im Rahmen einer von der Stadt Wien geförderten Blocksanierung - abgerissen.
Schützengasse 24: erbaut 1865, Abriss vor 2014 (Foto: Jahr auf Bild wohl falsch, MA 19/Stadt Wien)
Das Gründerzeithaus nahe Rennweg wurde um 2014 abgerissen.
Verfällt: Verwaltungsgebäude des Bahnhofs Hauptzollamt
Nach Weltkriegen und Abrisswellen erinnert in Wien Mitte fast nichts mehr an den alten Bahnhof Hauptzollamt. Nur noch ein über 100 Jahre altes Gebäude ist bis heute erhalten - und es verfällt.
Abgerissen: Baumgasse 71
Im 3. Bezirk zwischen Landstraßer Hauptstraße und Schlachthausgasse ist ein Gründerzeithaus abgerissen worden. Ein Neubau mit exklusiven Wohnungen ist in Planung.
Gefährdet: Landstraßer Gürtel 17
Im 3. Bezirk ist ein Gründerzeithaus aus dem 19. Jahrhundert in Gefahr. Mit dem Abriss wäre das letzte original erhaltene Haus seiner Zeit am Landstraßer Gürtel verloren.
Erdbergstraße 17: erbaut Ende 18. Jahrhundert, Umbau 2010 (Foto: 2010, Aldo Ernstbrunner, CC BY-SA 3.0 AT)
Der sogenannte Schubertturm ist heute in seiner ursprünglichen Form nur noch in Ansätzen zu erkennen. Erbaut worden war es Ende des 18. Jahrhunderts. 2006 konnte das kleine Gebäude, in dem der Komponist Franz Schubert 1816 gewohnt hatte, gerade noch vor dem Abriss gerettet werden.